format: LP
year: 1989
country: UK
label: SteamHammer (Released in Germany
#: [tba]
info: Innersleeve with lyrics Also available on CD
style: Power Metal
Tracks
1) Missionary Of Mercy
2) Puppet Regime
3) Canary
4) Blaze Of Obscurity
1) Retaliate!
2) Hypochondriac
3) Enemy Within
4) The Brotherhood
Das bis dato sechste Scheibchen (man firmierte früher unter SATAN bzw. BLIND FURY) dieses Quintetts stand zum damaligen Veröffentlichungszeitpunkt unter keinem guten Stern. Der mit rauen Vocals angesetzte, vollreife NWOBHM konnte weder der Thrashfraktion, noch den AOR oder Glamrockanhängern brodelnde Glücksgefühle einträufeln. Da nützte auch der zu keiner Sekunde fehlende Spielwitz und das Ausdauervermögen nichts. Somit schlug das Schicksal unbarmherzig zu, denn das Teil wurde zwar von Magazinen wie sein Vorgänger The Kindred durchaus gelobt, aber beide vom Konsumenten großzügig ignoriert, was unter anderem im darauf folgenden Jahr zum Split zugunsten der Gründung SKYCLAD`s geführte hatte. Ein weiterer Pluspunkt wäre das Marshall Coverartwork, das Blaze Of Obscurity zweifelsfrei kongenial präsentiert. Der akustische Empfang lautet Missionary Of Mercy, opulent arrangiert und mit superben Riffs versehen, macht Frontmann Jackson den Banger auf Euthanasie und die damit verbundenen ethischen und forensischen Probleme aufmerksam. Puppet Regime hingegen ist fast schnörkellos und mit hohem Tempo einzunehmen. Das härteste Kaliber des Albums hört auf den obskuren Titel Canary, der kleine Piepmatz wird an dieser Stelle nicht lieblich besungen, sondern symbolisiert einen Spion der seinen Mafiaboss anklagt, anschließend unter polizeilichem Schutz steht und nach reichlicher Geduldsphase vom früheren Brötchengeber aufgespürt und verstoffwechselt wird. Der Titeltrack ist zugleich Bandhymne und beendet die erste Seite mit seinen etwas schwerer verdaulichen Klängen. Die 180° Wende bringt wieder frischen Wind - Retaliate! da geben sich abwechselnd rasende und mittelschnelle Parts die Klinke, was ebenso auf Hypochondriac voll zutrifft. Enemy Within beglückt uns mit einem fiesen Grundriff und ordnet sich nahtlos ein. Das abschließende Meisterwerk The Brotherhood könnte aus der Feder eines stark frustrierten Steve Harris stammen. Michael`s fulminanter Gesang - der Mann reißt dich in ein Wechselbad von Verzweiflung und Hoffnung schonungslos mit - und die edelherbe Saitenbehandlung des Gespanns Tippins/Ramsey sind mindestens so wohltuend wie Mutti`s Fritattensuppe. Eigentlich lief hier die komplette Mannschaft zur Höchstleistung auf, denn ein solch knochenhartes, und im selben Maße monumentales Songwriting gelang nicht all zu vielen britischen Metalbands - zumindest in jener Hartwurst-Epoche.