Eniac Requiem: Space Eternal Void
Year | 1998 |
Label/Distribution | Shrapnel |
Format | CD |
Musical style | Progressive Metal |
Additional info | - |






Review
Bei dem Blick zum Label werden sich manche verschreckt in die hinterste Ecke verkriechen. Die Erinnerungen an endloses Gitarrengedudel und planloses Saitengewichse lassen selbst hartgesottene Metal Freaks nach wie vor erschaudern, wenn die Sprache auf Shrapnel Records kommt. In den Achtzigern bombardierte uns dieses Label mit hochgepriesenen Gitarren-Göttern, die sich aber schon nach dem ersten Durchlauf als Furz bei Windstärke 10 erwiesen – schnell draußen und in Luft aufgelöst. Bei ENIAC REQUIEM muss ich aber Entwarnung geben, den dieses Shrapnel Produkt ist grandios – höllisch geil und entschuldigt für so manches, zum Fenster raus geworfenes Geld! Die Scheibe ist zwar nicht mehr ganz Taufrisch (veröffentlicht 1998) aber es wäre eine Schande, wenn eine Perle wie diese unbeachtet in Vergessenheit geraten sollte. Hinter ENIAC REQUIEM verbergen sich fünf hoch talentierte amerikanische Jungspunde, die mit „Space Eternal Void“ jeden Progressive Metal Fan die Kinnlade bis zu den Kniescheiben klappen lässt. Der Einstieg mit „Prelude“ lässt schon erahnen was einem in den kommenden 50 Minuten erwartet. Ein enorm druckvoller und fetter Gesamtsound und Songs, bei denen widerspruchslos die Aufmerksamkeit des Hörers beansprucht wird. Grosses Augenmerk wird bei ENIAC REQUIEM speziell in den Gitarren- und Keybord-Bereich gesetzt. Furiose Riffs und Solos dieser beiden Instrumente dominieren sämtliche Songs. Jedoch legen die Musiker sehr viel Wert auf Abwechslung. Donnernde, stampfende Parts bei denen man einfach bangen muss, egal ob der letzte Nackenwirbel dabei draufgeht, wechseln sich ab mit gefühlvollen zum teil sehr getragenen balladesken Stücken. Neben diesen Passagen gibt es auch noch viele liebevoll eingearbeitet Klassikteile und ab und zu findet sich auch so manch schräger Part ein. Alles wirkt sehr durchdacht und perfekt arrangiert und man merkt den 13 Songs deutlich an, dass sie aus einem Guss sind. Einen unverwechselbaren Touch erhält das Ganze zudem noch durch die charismatische Stimme von Derek Taylor, der mit enormer Feinfühligkeit und Intensität singt. Vergleichbar sind ENIAC REQUIEM am ehesten mit einer Mischung aus SYMPHONY X und ARTENSION. Wobei man die Klasse von SYMPHONY X noch nicht erreicht hat, aber ARTENSION mit Leichtigkeit in die Tasche steckt. Auf Anspieltips verzichte ich, denn diese CD findet ihr garantiert nicht beim Shop um die Ecke! Somit fällt ein reinhören schon mal Flach. Soweit mir bekannt, ist diese Scheibe nur in den Staaten und in Japan erschienen, offiziell jedoch nie in Deutschland, obwohl auf dem Backcover Europa – Vertriebe angegeben sind. Versucht es bei Börsen oder bei den gängigen Mailordern – ich wünsche Euch viel Glück. Progressive und Power Metal Freaks können blindlings zuschlagen! Überragend in allen Belangen!
Tracks
1) Prelude
2) Amulet Of The Sun
3) Wyrm
4) Endless Cosmos
5) Shadows Fall
6) Lost In The Void
7) Sad Clown In Europe
8) The Slow Poisoners
9) Nemesis
10) Darkness Planet Earth
11) Guenhwyvar
12) Empire Of Dolls
13) Finale