format: LP
year: 1983
country: UK
label: Legend Records
#: [tba]
info: Band also (formerly) known under the name "Widow", which was wrong as it was the album title! See Shadow Kingdom Records.
style: NWoBHM
Tracks
Widow
Come To The Ritual
Rebecca
Never For Evil
Morning Star
Journey
Burning
Unumstritten eines der größten Mysterien im Vinylgehölz stellt dieses Werk dar, keine Infos, abgesehen von einem Review im Kerrang und der Abhandlung im Malc Macmillans göttlichen Wissenschaftswerk über die wichtigsten Vertreter der NWOBHM-Geschichte. Kein Vertrieb, keine Anzeigen, keine Liveaktivitäten, Pseudonyme (Re Beth, Rex Duval, Phillip Damien Hyde) und Gerüchte in der Sammlerszene, Schubladisierungen reichten mangels Informationen von Black Metal bis Pop, wobei nun angesichts des gelungenen Coverarts und der Songtitel gedanklich durchaus ein gewisser dämonischer Nebel aus den Mauerritzen zu steigen pflegt und somit eher das Black-Genre in der Vordergrund rücken darf. Wer dieses Stück nun wirklich sein Eigen nennt, sei trotz des durchschnittlichen Materials angehalten, es nicht mehr oder selten der Gefangenschaft des Safes zu entlassen. Stilistisch quellt hier getragener, leicht mystischer NWOBHM, der die Nähe zu WITCHFYNDE oder WITCHFINDER GENERAL nicht verleugnen kann, stimmlich reizvoll umgarnt durch DIAMOND HEAD-artige Vocals, Sir Re Beth ist eindeutiger Höhepunkt der Scheibe, denn die doch im simplen Bereich geführten Zupf- und Klopfwerkzeuge würden mit einem ausdrucksschwachen Lautkünstler wohl mehr in der Bedeutungslosigkeit versickern. Desto öfter aber dieses obskure Werk im Kontakt zur Nadel steht, desto mehr ist man geneigt, Artverwandte aus dem Schranke zu bergen, gerade Diamond Head mit Lightning To The Nations muss gezückt werden, WIDOW sind zwar die pubertärere Stilvariante, aber trotzdem überwiegt der Konsumdrang, da der spartanische Sound und die epische, staubig-düstere Grundstimmung doch zu fesseln vermag. Rebecca zaubert in seiner unglaublich primitiven Art Spannung in die Bude, welche gerade bei miesem Wetter und Kerzenlicht ein mittelalterliches Kerkerbild projiziert, das Outro tut dem gleich. Seite B eröffnet nach einem Gewitterintro, wie treffend, ein flottes Britenliedlein, riffig, garstig und saftig. Morning Star pumpt mit BLACK SABBAT um die Wette, verliert zwar eindeutig in der ersten Kurve, trotzdem ist der Unterhaltungswert ein netter. Im Vergleich zu manch hochgelobten NWOBHM-Werken, die es ja, gerade im 7-inch Format in endloser Zahl zu geben scheint, schneidet WIDOW besser ab, denn dieses extravagante Trio in seiner naiven Existenz weiß die Aufmerksamkeit des Lauschenden aufrecht zu erhalten, was nicht jede Scheibe von sich behaupten kann.